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WLN NEWS ARTICLE: The CJEU strengthens consumer rights

06 March 2017
Susanna Grichtmaier

The CJEU strengthens consumer rights

 

Being trapped in the waiting loop of a service hotline, forced to listen to random music is enough of a nuisance. However, it is also frequently followed by high call costs.

A German association that combats unfair commercial practices, based in Frankfurt, has brought an action against a German company selling electronic equipment which had charged its customers seeking assistance on its service hotline, higher call costs, than if they had phoned a standard geographic landline or mobile phone.

The German court asked the CJEU for a preliminary ruling; interpreting the Directive on consumer rights (Directive 2011/83/EU). According to this directive, Member States must ensure that companies who operate a telephone helpline for the purpose of being contacted in relation to contracts, must only charge customers a “basic rate” for calls to that line. There is, however, no precise definition of the term “basic rate”.

In its judgment dated 2 March 2017 the CJEU sets out in everyday language, that “basic rate” refers to the standard cost of a call. The directive aims to promote a high level of consumer protection. Therefore “basic rate” must be understood in that ordinary sense of the term. Call charges relating to a telephone helpline operated by a trader may not exceed the cost of a standard call to a landline or a mobile phone number. Otherwise, consumers may be discouraged from using a telephone helpline in order to obtain information or even asserting their rights, in particular, relating to a guarantee or withdrawal.

 

[Der EuGH stärkt Verbraucherrechte

Es ist ärgerlich genug in der Warteschleife einer Service-Hotline mit musikalischer Untermalung auf einen Gesprächspartner warten zu müssen – oft fallen dann für den Anruf auch noch hohe Kosten an.

Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs in Frankfurt am Main hat ein Unternehmen verklagt, das Elektronikartikel vertreibt, weil dieses Unternehmen für Anrufe von Kunden auf dessen Service Hotline hohe Telefongebühren erhob. Die Kosten für einen Anruf auf der Service Nummer überstiegen die Kosten die normalerweise für einen Anruf auf einer Festnetz- oder Mobilfunknummer anfallen.

Das Landgericht Stuttgart hat in diesem Zusammenhang ein Vorabentscheidungsverfahren über die Auslegung der Richtlinie über die Rechte der Verbraucher (Richtlinie 2011/83/EU) beim EuGH eingeleitet. Nach dieser Richtlinie haben die Mitgliedstaaten dafür zu sorgen, dass Unternehmen für Anrufe auf einer Telefonleitung, die der Kontaktaufnahme von Kunden im Zusammenhang mit abgeschlossenen Verträgen dient, nur einen „Grundtarif“ berechnen. Allerdings findet sich in der Richtlinie keine Definition des Begriffs „Grundtarif“.

In seinem Urteil vom 2. März 2017 führt der EuGH aus, dass der „Grundtarif“ im gewöhnlichen Sprachgebrauch den Kosten für einen normalen Anruf entspricht. Der Zweck der Richtlinie bestehe darin, ein hohes Verbraucherschutzniveau zu gewährleisten. Der Begriff „Grundtarif“ müsse also in diesem üblichen Sinne verstanden werden. Die Kosten für einen Anruf auf einer vom Unternehmen eingerichteten Service Nummer dürfen nicht die Kosten für einen gewöhnlichen Anruf auf einer Festnetz- oder Mobilfunknummer übersteigen. Ansonsten könnten Verbraucher davon abgehalten werden, die Rufnummer zu nutzen, um Informationen zu erhalten oder ihre Rechte, namentlich in den Bereichen der Gewährleistung oder Widderruf, geltend zu machen.]

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Susanna Grichtmaier: s.grichtmaier@factum-legal.com

Susanna Grichtmaier
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